WAR BLOG DK germany


Was geschieht HINTER der Fassade?

"Denke nicht an das was du siehst, sondern an das was nötig war um es zu produzieren!"

Hauptproblem dabei sind die vermittelten Gedankenmodelle, welche zum Hindernis des Erkennens der Wirklichkeit werden: Das Problem der „semantischen Falle“. „Wir wissen nicht, was wir nicht wissen!“ - oder, anders gesagt, wir sind immer nur in der Lage, uns beim Denken entlang der impliziten Logiken der Begriffe zu hangeln. (C. Lehmann)


Es ist im Grunde nicht schwierig...

„… eine Reihe von Schlüssen zu ziehen, deren jeder sich vom vorhergehenden ableitet und an sich unkompliziert ist. Wenn man nach diesem Vorgehen nun einfach alle Zwischenschnitte überspringt und seinen Zuhörern nun den Ausgangspunkt und die Lösung präsentiert, lässt sich eine verblüffende Wirkung erzielen, die allerdings nach Effekthascherei aussehen mag.“ *A.C. Doyle*


Montag, 18. Oktober 2010

Marionette Karsai, die Privatkriege und das Lockmittel Geld


Sicherheitsbedenken der NATO?

Das einzige Militärbündnis, welches keinen Gegner mehr hat - außer denen in ihren Köpfen - sorgt sich um Sicherheit?

Dann weicht die Nato-Marionette Karsai eben das Verbot von privaten Sicherheitsunternehmen wieder auf und relativiert damit das vollständige Arbeitsverbot für private Sicherheitsunternehmen in Afghanistan. 

Jetzt dürfen sie wieder schießen! Rund um Botschaften, diplomatischen Residenzen, Konvois und militärischen Stützpunkten.Also überall dort wo sowieso schon scharf geschossen wird.

Warum das alles? Weil die NATO und ausländische Botschaften um ihre Sicherheit fürchten.

Um Ihre Sicherheit? Sind Sie so naiv? Natürlich nicht um Ihre Sicherheit, sondern um ihre Sicherheit.

Das wundert Sie? Aber wieso denn? Kriegstreiber befürchten grundsätzlich getötet zu werden, warum das so ist, können halt Ottonormalverbraucher wie Sie und Sie und Sie nicht verstehen. Dafür sind Sie zu blöde und zu ungebildet. Vielleicht sogar ein Terrorist, der nur böses im Schilde führt, und diesen „guten“ Menschen einfach so an den Karren pieseln mag, weil er gerade nichts Besseres zu tun gedenkt.

Acht Sicherheitsfirmen, darunter auch das berüchtigte US-Unternehmen „Xe Services“ (ehemals „Blackwater“), mußten seit dem Verbot bereits ihre Dienste einstellen.

„Das sind doch fast alle, oder wieviele hocken dort?“

Das sind nicht mal annähernd fast alle, denn vor dem Verbot waren 52 private Sicherheitsfirmen aus Afghanistan und dem Ausland offiziell beim Innenministerium in Kabul registriert, mit bis zu 40.000 Beschäftigten. Selbst nach Angaben der US-Streitkräfte auch eine Reihe von Firmen, die ohne offizielle Genehmigung arbeiten.

Ein Artikel der „Zeit“ vom 28.August 2009 erfasst es ziemlich detailiert, dort heißt es:

Gerade weil in den westlichen Staaten die öffentliche Unterstützung für Militärinterventionen in weit entfernten Weltregionen mehr und mehr abnimmt, hat sich der Markt für private Sicherheitsunternehmen in den letzten Jahren massiv vergrößert. Nicht nur ehemalige Angehörige amerikanischer und britischer Spezialeinheiten sind im Einsatz. Auch zunehmend deutsche Ex-Soldaten sehen hier ein lukratives Betätigungsfeld. 

„Gewalt für Geld“ heißt die Überschrift des "Zeit"-Artikels. Er wird noch genauer:

Deutsche Privatmilitärs heuern nicht nur bei amerikanischen Sicherheitsunternehmen an. Auch in Deutschland selbst gibt es inzwischen Auftraggeber wie die Firma Praetoria aus Bielefeld, oder wie bereits berichtet „Asgaard“ aus dem niedersächsischen Telgte. 

Der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen schätzt, dass im Nahen und Mittleren Osten etwa 3000 deutsche Söldner tätig sind; in Afrika sollen es rund 1000 sein. Gesucht werden vor allem ehemalige Fallschirmjäger, Militärpolizisten oder Mitglieder der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte. Auch frühere Polizisten aus Spezial- oder mobilen Einsatzkommandos wie der GSG9 sind in der Branche begehrt. Sie übernehmen Aufgaben im Irak, bei denen ein hohes Risiko für Leib und Leben besteht.

Übernehmen ehemalige deutsche Soldaten oder Polizisten einen solchen Auftrag, riskieren ihre Auftraggeber lediglich, dass ihre Mitarbeiter nicht mehr lebend zurückkommen. Schlagzeilen gibt es dann aber keine. Söldner sterben im Verborgenen, tauchen auf keiner offiziellen Verlustliste auf und verursachen so auch keine politischen Kollateralschäden daheim.

Solange die Scheiße nur „auswärts“ angerichtet wird, schmeckt die Kuhmilch und der Ziegenkäse ja immer noch lecker. Dann ist ja alles in bester Ordnung, denkt wer?

Vordergründig gesehen, sind sie die idealen Kämpfer des Westens in den „neuen Kriegen“. Doch ihr vermehrter Einsatz bringt das staatliche Gewaltmonopol gefährlich ins Wanken. 

Aus der Geschichte kann man nichts lernen, heißt aber auch, dass sie trotzdem Orientierungspunkte bietet.

Wer kontrolliert in Deutschland die Söldnerfirmen, fragte der „Zeit“-Artikel bereits im Sommer 2009

Kriegsreporter Franz Hutsch in der „Zeit“ dazu:

Für den dritten Golfkrieg ist die Frage bereits beantwortet: 
„Während Ex-Kanzler Gerhard Schröder 2003 „Nein!“ zur amerikanischen Invasion in den Irak sagt, marschieren deutsche Söldner ins Zweistromland.“ 
Debatten, ob Parlament und Wehrpflicht in Deutschland sicherstellen, dass die Bevölkerung hinter einem militärischen Einsatz auch tatsächlich steht, spiegeln nicht mehr die Realität auf den heutigen Schlachtfeldern privatisierter Kriegführung. 

Aus der Geschichte kann man eben nichts lernen, aber man kann sich an ihr orientieren

Nach seinen eigenen Erfahrungen als Reporter für ARD, ZDF und den niederländischen Radiosender VPRO in Bosnien und im Kosovo, im Irak, in Sierra Leone und in Afghanistan sagt der ehemalige Berufsoffizier der Bundeswehr Hutsch in den nächsten 15 bis 20 Jahren komplette Kriege von Söldnerarmeen mit deutscher Beteiligung voraus. 

Handelt es sich um kapitalistisches Treiben, einen Gewaltmarkt auf Schauplätzen wie Kriegsfeldern privatisieren zu müssen? Oder darum geheime Kriege wie die NATO-Drohnenangriffe seit 2004 in pakistanischem Hoheitsgebiet zu reglementieren? 

So würde niemals jemand erfahren, ob Deutschland für bares Geld in anderen Ländern Blut fließen lässt. Niemand könnte die Wächter bewachen …

Juckt’s überhaupt irgendwen, oder lieber mit den Achseln zucken: Was soll’s, wird schon gut gehen?

Lieber mitlaufen bei Lichterketten, während nebenan private und geheime Kriege geführt werden, Hauptsache der Strom fließt noch?

.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen