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Was geschieht HINTER der Fassade?

"Denke nicht an das was du siehst, sondern an das was nötig war um es zu produzieren!"

Hauptproblem dabei sind die vermittelten Gedankenmodelle, welche zum Hindernis des Erkennens der Wirklichkeit werden: Das Problem der „semantischen Falle“. „Wir wissen nicht, was wir nicht wissen!“ - oder, anders gesagt, wir sind immer nur in der Lage, uns beim Denken entlang der impliziten Logiken der Begriffe zu hangeln. (C. Lehmann)


Es ist im Grunde nicht schwierig...

„… eine Reihe von Schlüssen zu ziehen, deren jeder sich vom vorhergehenden ableitet und an sich unkompliziert ist. Wenn man nach diesem Vorgehen nun einfach alle Zwischenschnitte überspringt und seinen Zuhörern nun den Ausgangspunkt und die Lösung präsentiert, lässt sich eine verblüffende Wirkung erzielen, die allerdings nach Effekthascherei aussehen mag.“ *A.C. Doyle*


Donnerstag, 23. September 2010

Aus der Geschichte kann man nichts lernen

"Sie gibt aber Orientierungspunkte, einen festen Standort, zur Beurteilung der Gegenwart"

Kultur- und Sozialgeschichte des Militärs


Prof. Dr. Bernhard Kroener wurde im Hochsommer 2007 von MAZvideo (Märkische Allgemeine Zeitung) zum Thema "Militärgeschichte" befragt.


Professor Dr. Phil. Bernhard Kroener ist Militärhistoriker am Historischen Seminar der Uni Potsdam, Dekan der philosophischen Fakultät und Lehrbeauftragter im neuen Masterstudiengang "Military Studies" (in Kooperation mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt und der Bundeswehr)

Professor Kroener versteht sein, in dieser Form nur in Potsdam gelehrtes, Fachgebiet, als Teil der Sozial- und Mentalitätsgeschichte. Das erste Interesse gilt nicht der nachträglichen Analyse historischer Schlachten, sondern vielmehr um Erkenntnisse, wie Soldaten und Zivilsten die Extremerfahrungen des Krieges wahrnehmen und verarbeiten.

Was kennzeichnet heutige Kriege?

"Wir stellen fest, das Kriege nicht mehr wie im 19. Jahrhundert mit einer Kriegserklärung beginnen und mit einem Friedensschluss enden, sondern Kriege werden eröffnet. Sie finden statt. Sie enden noch nicht einmal mehr mit einem Friedensschluss. Wir haben es auf einmal auch mit Kombattanten zu tun, die nicht mehr von einer Regierung sozusagen unterworfen, von einer Regierung abhängig sind, sondern von privaten Kriegsherren finanziert werden und kommen damit natürlich in Formen des Krieges, die wir eigentlich aus der frühen Neuzeit kennen und gehabt haben, bevor der Staat das Monopol auf das Militär hat erheben können."

Motivation zur Gewalt?

"Wie motiviert man einen friedlichen Menschen dazu eine Waffe in die Hand zu nehmen und kollektiv mit anderen gewaltsam einen Gegner zu bekämpfen oder sich gewaltsam gegen einen Gegner zu verteidigen? Welche Maßnahmen sind notwendig um dies zu erreichen? Wenn ich einen Menschen dazu bewegen soll, dass er gewaltsam sich in einem Krieg engagiert, sei es zum Angriff oder sei es zur Verteidigung, dann bedarf es sozusagen einer Disposition des Individuums zu diesem Zweck, und die Frage stellt sich dann in wie weit eine Gesellschaft sich intern militarisiert, wenn sie diese Bereitschaft zur Kriegsführung in der Gesamtgesellschaft herstellen will. Es ist notwendig die Gesellschaft sozusagen zur Landesverteidigung zu motivieren. Eine übersteigerte Erziehung zur Kriegsbereitschaft führt dazu, dass sich eine Gesellschaft in sich zunehmend militarisiert, den militärischen Wert des Militärs auch auf gesellschaftliche Strukturen überträgt. Das haben wir im späten 19. Jahrhundert, wo dann das Militär - der Krieg - zu einem gesellschaftlichen Wert wird, und auch so vertreten wird, und auch so im Erziehungsprozeß einer Gesellschaft dann vermittelt wird. Hier liegen die Gefahren einer Kriegsbereitschaft, oder einer Kriegsbereitschaft einer Gesellschaft."


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