Das Kinderspiel - „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“
Das US-Außenministerium ließ am Sonntag eine Warnung an Amerikaner die nach Europa reisen verlauten, dass man wegen möglicher Terroranschläge wachsam sein solle.
Rätselhaft wie, wenn man nicht weiß, vor wem oder was überhaupt. Aber das Ziel ist erreicht, das paranoide „Wer hat Angst vor dem Terror“-Gefühl sitzt im Nacken. Weiter wird gemeldet, von wem diese Terrogefahr möglicherweise ausgehen soll, dem größten aller Terrorgespenster, der „Al Kaida", damit auch jeder weiß, welche Stunde es geschlagen hat.
Die psychologische Kriegsführung der britischen Regierung im „Anti-Terror“-Kampf setzt sogar die Bedrohungsstufe von „high“ auf „general“ herauf.
Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem Anti-Terror-Beamte in Europa und den USA die vorhandenen Informationen der letzten Woche ausgewertet hatten. Sie kamen zu dem Ergebnis, mögliche Anschläge in Pakistan und Nordafrika gegen Großbritannien, Frankreich und Deutschland seien geplant. Weltweite Warnungen gehen seit August über den Äther.
Im Juli wurde in Afghanistan der Deutsch-Afghaner Ahmed Sidiqi (36) aus Hamburg verhaftet, berichtete die New York Times. Laut seiner Aussage planten Terrororganisationen weiterhin Anschläge. Der Reisehinweis des Außenministeriums sei keine formelle Reisewarnung, die USA nähmen die Bedrohung durch Attentate radikaler Islamisten in Ländern wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich ernst.
Sidiqui hatte ausgesagt, er habe Scheich al-Mauretani im Frühsommer dieses Jahres unter konspirativen Umständen in der pakistanischen Stadt Mir Ali getroffen. Dabei habe der Scheich über mögliche Anschläge in mehreren europäischen Ländern, darunter Frankreich und Großbritannien, gesprochen.
Das deutsche Innenministerium hatte die Informationen grundsätzlich zwar bestätigt, aber betont, es bestehe keine unmittelbare Gefahr.
Unklar ist, wie seriös diese Aussagen von Sidiqi sind. Während US-Behörden ihn für glaubhaft halten, sind deutsche Ermittler zurückhaltend. (phw/dpa/AFP, „
Spiegel“, 3.10.2010)
Die Nachrichtenzeitung “Le Monde” hatte bereits Ende September davon berichtet, dass Geheimdienste Frankreichs Regierung vor den “Anti-Frankreich”-Stimmungen in Nordafrika warnten. (Henry Samuel, “
Telegraph”, 20. September 2010)
Soll der „Westen“ auf den im Verborgenen stattfindenden Konflikt in Pakistan eingestimmt werden?
Zwischenfall führt zu Verstimmungen zwischen der NATO und Pakistan. Hubschrauber der internationalen Truppen hatten das Feuer auf Ziele auf der pakistanischen Seite der Grenze eröffnet. Dabei sollen mehrere Aufständische ums Leben gekommen sein. Islamabad protestierte gegen den Angriff und drohte, die NATO-Konvois nicht länger zu schützen, sollte die Militärallianz weiter Hubschrauberangriffe auf pakistanischem Boden fliegen. („tagesschau.de“ 4.10.2010)
Wird die Öffentlichkeit im „Westen“ auf ein neues Konfliktfeld:
„ Terroranschläge in Europa: Terroristen werden in Pakistan ausgebildet“,
auf einen neuen Brandherd im Kampf gege den unsichtbaren Terrorwahnsinn zu Recht gestutzt, um den geheimen Krieg der USA und der NATO in pakistanischem Hoheitsgebiet zu rechtfertigen?
Soweit ist klar, das Gespenst des „Terrorismus“ geht weiter um, und spielt das Kinderspiel:
„Wer hat Angst vorm Terror-Mann?“
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