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Was geschieht HINTER der Fassade?

"Denke nicht an das was du siehst, sondern an das was nötig war um es zu produzieren!"

Hauptproblem dabei sind die vermittelten Gedankenmodelle, welche zum Hindernis des Erkennens der Wirklichkeit werden: Das Problem der „semantischen Falle“. „Wir wissen nicht, was wir nicht wissen!“ - oder, anders gesagt, wir sind immer nur in der Lage, uns beim Denken entlang der impliziten Logiken der Begriffe zu hangeln. (C. Lehmann)


Es ist im Grunde nicht schwierig...

„… eine Reihe von Schlüssen zu ziehen, deren jeder sich vom vorhergehenden ableitet und an sich unkompliziert ist. Wenn man nach diesem Vorgehen nun einfach alle Zwischenschnitte überspringt und seinen Zuhörern nun den Ausgangspunkt und die Lösung präsentiert, lässt sich eine verblüffende Wirkung erzielen, die allerdings nach Effekthascherei aussehen mag.“ *A.C. Doyle*


Montag, 8. November 2010

Castor-Transport? Führ mich zum Schotter!

So hatte es ein Hollywood-Scientologe in dem Oscarnominierten Kinofilm „Jerry Maguire - Spiel des Lebens“ durch das Telefon zu brüllen, um seine Ziele erreichen zu können.

Auf den Gleisen Niedersachsens wird nicht mehr gerufen. Das geschah bereits in den letzten Wochen und Monaten. Jetzt folgen den Worten die Taten: 
Es wurde geführt, und zwar zum Castor Schottern!

November 6, 2010. Photo: REUTERS/Vincent Kessler
Photo: REUTERS/Alex Domanski
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, sieht das im Zusammenhang mit den jüngsten Anti-Atom-Protesten als „neue Stufe der Gewalt“.

Er beklagt sich, dass es kaum zu begreifen sei, dass Menschen Polizeifahrzeuge mit brennbarer Flüssigkeit übergießen und anzünden, während die Beamten darin sitzen. “Das muss geplant und vorbereitet worden sein”, sagte Freiberg der “Rheinischen Post”.

Seine Befürchtungen seien dadurch bestätigt, dass es laut Augenzeugen (einem dpa-Fotografen) Demonstranten geschafft hätten ein panzerähnliches Räumfahrzeug der Polizei anzuzünden. Angeblich sei das Fahrzeug mit Teer übergossen und dann womöglich mit Molotowcocktails angezündet worden.

Damit ist der obligatorische Propagandazirkus des Staates und seiner Helfershelfer mal wieder eingeläutet.

Kollektive Kriminalisierung?

Police vehicle burns after it was set on fire near Hitzacker, northern Germany, Sunday, Nov.7, 2010. 
Photo: Michael Probst/AP/dapd

Weiter teilt er mit, dass “linksextremistische Kreise die Proteste zunehmend für ihre Zwecke missbrauchen”. Diese wollten nicht nur die Castor-Transporte verhindern, sondern hätten “ganz andere Ziele”.

Diese“ hätten also ganz andere "Ziele". Was für Ziele könnte er denn damit gemeint haben? Sagt er natürlich nicht. Wozu auch, wenn man Stimmung erzeugen kann, und einfach drauflosredet.

Oder sprach er vom Ziel des wieder aus den Angeln gehobenem Atomausstieges Widerstand entgegenzubringen?

Der Gewerkschaftschef kritisierte die von den Demonstranten verwendeten Begriffe “ziviler Ungehorsam” und “Widerstand”. Das führe dazu, dass manche sich im Recht fühlten, wenn sie Gleise besetzten. “Das ist falsch, die Polizei muss den Castor reinbringen”, betonte Freiberg.

Nachdem der Gewerkschaftschef der Polizei verlauten ließ, dass es einen Mißbrauch von „Linksextremistischen Kreisen“ (siehe auch "Faschistisches Arschloch!") bei den Demonstranten festzustellen gäbe, teilte ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei in Lüneburg mit:

„Es beteiligen sich deutlich mehr Menschen, als wir gedacht haben." Die Gesamtlage vor Ort sei "aggressiver als wir uns das erhofft haben".

Wird da ein neuer Brandherd im Land aufgebaut: "die deutlich mehr Menschen aus linksextremistischen Kreisen"? Wen würde ein "neues Schreckensgespenst" von Staatsseiten noch stark verwundern. Eine "neue" Gefahr - in Wahrheit ist es eine sehr alte, die es immer wieder gleich vonstatten gehen läßt, ist nach wie vor aktiv - der allmächtige sich durchsetzende Staatsapparat.
 
Photo: REUTERS/Christian Charisius

Photo: REUTERS/Fabrizio Bensch
Freibert kritisierte aber auch „Schwarz-Gelb“ wegen ihrer Entscheidung die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern.
„Es muss doch jedem klar sein: Wer einen Konsens aufkündigt, ruft einen gesellschaftlichen Konflikt hervor.”
Diese Festellung mag lobenswert sein, nur ist es eben die Staatsgewalt die ihre gesellschaftlich hervorgerufenen Konflikte durchzusetzen vermag, denn wie weit der „zivile Ungehorsam“ und der „Widerstand“ zu gehen haben entscheidet letztlich wer?

Natürlich, die gleichen die den Konflikt heraufbeschworen haben. Der Staatsjuristenapparat.

November 7, 2010. Photo: REUTERS/Fabrizio Bensch

„Schottern“ gegen „hochradioaktiven Atommüll“?

Was bleibt denn da noch außer daneben zu stehen und zu sagen:
„Ist nicht okay was ihr da macht, aber ist akzeptiert. Interessiert euch eh nicht. Wir machen jetzt wieder ganz artig und verstummt den Weg frei.“
So klingt es wenn ein weiterer Sprecher der Polizei verlauten läßt: Gleise besetzen ist falsch, Gleise besetzen und das konfliktfreie durchkommen des Transportes zu verhindern ist falsch. Wir, die Staatsgewalten, müssen dafür sorgen dass er unbeschadet ankommt. Darum ginge es schließlich.

Und dafür habe die Polzei auch Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die Demonstranten eingesetzt. Die sei wiederum mit Signalmunition und Pyrotechnik angegriffen und das wieder mit Wasserwerfern beantwortet worden.

November 7,2010. Photo: REUTERS/Christian Charisius

Der ganze Wald rings um die Bahnstrecke sei „voll mit Tränengas eingenebelt“ worden, sagte der „Castor Schottern“ Sprecher Christoph Kleine. Diese Polizeiaktion sei eine „direkte Wiederholung der Ereignisse von Stuttgart“.

Auch im Wendland blockierten Bauern nahe Splietau Samstagnachmittags mit rund 250 Traktoren eine Straße in Richtung Atommülllager. Laut Polizei waren mindestens 560 Traktoren vor Ort unterwegs.

Mit dem Unterhöhlen – dem so genannten „Schottern“ - der am Sonntag nur für den Zug mit den Castor-Behältern freigegebenen Bahngleise wollen die Atomkraftgegner die Durchfahrt des Transports in Richtung Atommüllzwischenlager Gorleben verhindern.

Oder zumindest zeitweilig aufhalten:  „Es ist ein gutes Gefühl, dann wenigstens protestiert zu haben“, so eine Aktivistin.

Solange für Bonzen und Konzerne von einem Juristenstaat das Oberwasser gehalten wird:
November 7, 2010. Photo: REUTERS/Christian Charisius

„Führ mich zum Schotter!“
Sunday, Nov. 7, 2010. Photo:Jens Meyer/AP/dapd

„Jerry Maguire - Spiel des Lebens“



Quellen:

Photos:

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1 Kommentar:

  1. Die einzigsten und wahren Helden sind mal wieder die Bürger und Landwirte aus dem Emsland. Die Grünen scheinen wohl doch nur Politier zu sein, die die Gunst der Stunde nutzen. "Die atomaren Abfälle, die jetzt am Wochenende in den Castoren transportiert werden, sind entstanden aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Kraftwerksbetreibern" sagte der CSU Landesgruppenchef, wie ich gerade in spiegel.de lesen konnte. Wenn das den Tatsachen entspricht, dann sind in meinen Augen die grünen die grössten Heuchler.

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