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Was geschieht HINTER der Fassade?

"Denke nicht an das was du siehst, sondern an das was nötig war um es zu produzieren!"

Hauptproblem dabei sind die vermittelten Gedankenmodelle, welche zum Hindernis des Erkennens der Wirklichkeit werden: Das Problem der „semantischen Falle“. „Wir wissen nicht, was wir nicht wissen!“ - oder, anders gesagt, wir sind immer nur in der Lage, uns beim Denken entlang der impliziten Logiken der Begriffe zu hangeln. (C. Lehmann)


Es ist im Grunde nicht schwierig...

„… eine Reihe von Schlüssen zu ziehen, deren jeder sich vom vorhergehenden ableitet und an sich unkompliziert ist. Wenn man nach diesem Vorgehen nun einfach alle Zwischenschnitte überspringt und seinen Zuhörern nun den Ausgangspunkt und die Lösung präsentiert, lässt sich eine verblüffende Wirkung erzielen, die allerdings nach Effekthascherei aussehen mag.“ *A.C. Doyle*


Freitag, 12. November 2010

Verena Becker und die kurzen Oberschenkel einer Frau

Haben Sie die kurzen Oberschenkel einer Frau? Dann sind sie in potentieller Gefahr eine Terroristin zu sein!

„Prozess gegen Verena Becker - Die kurzen Oberschenkel der Terroristin“
Von Rüdiger Soldt für die „faz“ am 11. November 2010


Wieder vor Gericht: Verena Becker in Stuttgart-Stammheim

„Seit Anfang Oktober wird gegen Verena Becker, ehemalige RAF-Terroristin, verhandelt. Doch auch die am Donnerstag vernommene Zeugin brachte keine Klarheit in den Fall Buback. Jetzt ist nach Jahrzehnten ein neuer Zeuge aufgetaucht.“

Wie kann nach drei Jahrzehnten ein neuer Zeuge vom Himmel fallen? Das fragt sich auch die Bundesstaatsanwaltschaft:

„Warum meldet sich der Zeuge erst nach Jahrzehnten, und das nach einer so gründlichen Tatorterhebung?“

Zum Glück ist eine Zeugin vor Ort um diese Frage aus der Welt zu schaffen:

„Am Nachmittag sagte die Zeugin aus, die nach Bubacks Darstellungen in seinem Buch eine „Augenzeugin des Attentats“ gewesen sein soll. Die damalige Verwaltungsangestellte war 1980 im ersten Prozess zur Aufklärung des Buback-Attentats vom Oberlandesgericht nicht geladen worden. Stattdessen hatte ein älterer Kollege ausgesagt, der den Anschlag auf Buback offenbar nicht so intensiv beobachten konnte wie seine damals sehr junge Mitarbeiterin Gabriele W.“

Wieso wurde dieser Zeugin 1980 kein gerichtliches Gehör geschenkt?

Zum Glück ist die Zeugin vor Ort und erklärt es:

„Die Zeugin will beobachtet haben, wie der oder die Schützin auf dem Motorrad auf Buback und seine Begleiter Wolfgang Göbel und Georg Wurster schoss. Am Donnerstag beteuerte sie vor dem Gericht, dass es sich bei der Person auf dem Hintersitz des Motorrads um eine Frau gehandelt habe.“

Na endlich, eine Zeugin scheint gefunden. Sie beteuert die Szenerie des Buback-Attentates beobachtet zu haben, und sagt aus es handelte sich um eine Frau, die auf dem Sozius des verschwunden – pünktlich zum Prozeß wieder aufgetauchten – Motorrades gesessen hat. 

Wirklich? Man wird ja nochmal nachfragen dürfen. Können Sie die Person wirklich identifizieren, und wenn ja wie?

„Sie gab zu, das Gesicht der Person nicht gesehen zu haben. „Es waren die kurzen Oberschenkel einer Frau, sie bewegte sich athletisch und war etwa einen Kopf kleiner als der Fahrer.“

Aha! Doch nichts gesehen. Aber es sind ihre Oberschenkel die sie verraten hat. Die kurzen Oberschenkel der Frau Verena Becker, sie hat nämlich mit sonderbaren Körperformen zu kämpfen. Ihre körperlichen Merkmale sind ein Unikat, die hat kein anderer Mensch sonst noch. Solche Zeugenaussagen sind nicht das "Zeugengeld" wert.

Ähnlich sagte bereits ein anderer Zeuge aus, dass zwar in seiner Erstvernehmung 1977 stünde, er habe die Szenerie beobachtet, aber das sei ein „logischer Fehler“, denn erst als die Schüsse gefallen waren habe er zum Fenster herausgeschaut. In den folgenden Jahren wurde seine Aussage zwar detailierter, aber eher weniger wie die eines "Augenzeugen", sondern einer der „nur“ vermutet und eben auch nichts „wirklich“ gesehen hat.
Ganz große Zeugen mit denen die „Anklage“ dort aufwartet und untermauert werden soll (oder eben nicht). Ratespiele für Erwachsene in den Stuttgart-Stammheimer Hochsicherheits-Gemäuern. Zum kotzen. Aber das i-Tüpfelchen kam zum Schluß:

„Gefragt nach anderen Zeugen, die angeblich auch eine Frau auf dem Motorrad gesehen haben wollen, sagte sie nun: „Es würden mir noch fünf oder sechs Personen einfallen, die sind alle tot, der eine ist früher gestorben, der andere später.“

Ja, und diese Zeugin wird früher oder später, wie jeder andere Mensch auch irgendwann gestorben sein! Das weiß die Öffentlichkeit bereits auch so schon, dafür gibt es kein öffentliches Interesse.

 Dieser Prozeß stand von Beginn an unter dem Damoklesschwert „alte Lügen“ zu manifestieren und von einer Wahrheit zu finden, die sowieso nicht mehr ans Licht kommt, so weit entfernt zu sein, wie alles außerhalb der Milchstraße. Denn der Staat wird sich niemals selber anklagen. Das kann er gar nicht.

 Und so lange sie alle noch nicht gestorben sind  … werden Sie die "weiße Folter" nach wie vor zum Tabuthema erklären, während die Mehrheit einen traumatisierten Michael Buback - dafür kann er nichts - anfeuern, seine Wahrheit zu erhalten, um Rache an Dingen üben zu können, die er gar nicht weiß, und ihm dafür noch Mitleid entgegenbringen.

 Und dann doch lieber darauf bauen, dass die Mehrheit wünscht: "Auf der Flucht erschießen!". Gut, soweit ist es NOCH nicht, aber "waren alles Mörder" reicht schon völlig aus, während genau die sich wieder einen Scheißdreck dafür interessieren, wen denn "ihr" Staatsapparat selbst so alles auf dem Gewissen hat, oder gleich ganze Angriffskriege seit Jahren führt beziehungsweise mitführt. Und wenn sie es interessieren würde, dann ist es ihnen doch wieder Scheißegal.

Und heule im Land keiner rum, es gäbe Sondereinheiten französcher Polizeikräfte die hier knüppelschwingend durchs Land schwadronieren. Das hat Deutschland zugelassen, hier wird im Land gemacht was man will, und keine Sau interessiert es. 

Schauen Sie lieber nach, ob ihre Oberschenkel nicht so "kurz wie die einer Frau" sind, sofern sie das einen Maßstab nennen, um einem Menschen nachzusagen, "du, mit deinen kurzen Oberschenkeln, du warst es der geschossen hat". Lächerlich!

Deutschland? Das Land von ganz tief hinterm Wald, mit einem, von seinen eigenen Lügen, zerfressenem Volk. Selbstgerecht bis zum geht nicht mehr.

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