Oder: eine satirische Wutbürger-Rede ohne dabei laut zu werden!
"Das Wort hat nun Ingrid Arndt-Brauer für die SPD-Fraktion."
Beifall bei der SPD
Ingrid Arndt-Brauer (SPD):
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Quelle: www.atomwaffenfrei.de |
Gestern, am 13. April 2011, kam eine Nachricht aus Brüssel mit der Überschrift – ich zitiere –: „Energiebesteuerung: Kommission setzt sich für Energieeffizienz und umweltfreundlichere Erzeugnisse ein“. In dieser Nachricht hieß es:
Die Europäische Kommission hat heute einen Vorschlag vorgelegt, mit dem die veralteten Regelungen zur Besteuerung von Energieerzeugnissen in der Europäischen Union überholt werden sollen.
ein ganz neues Feld
Ich rede jetzt einmal über Energiesteuern, also über unser Thema. Energiesteuern werden aus verschiedenen Gründen erhoben. Natürlich will man Einnahmen erzielen, man möchte die Leute zu sparsamem Verhalten animieren, und man möchte lenken, was bedeutet, dass saubere Energie bevorzugt werden soll.
Was ist in Brüssel passiert? Man hat dort festgestellt: Energie wird völlig unterschiedlich besteuert, und es wäre sinnvoll, zu schauen, was für Produkte man hat und wie man die ganze Sache harmonisiert. Das ist an sich überhaupt nichts Schlimmes bzw. Schlechtes. Das hätten wir heute auch alles aktuell abfeiern können.
Wie war die Situation? Die Situation war folgende: Schon am letzten Wochenende wurden vorab Nachrichten durchgestochen, die dazu führten, dass vor allem die Zeitung mit den großen Buchstaben den Untergang des Abendlandes postulierte. Aber die Kanzlerin stellte klar: Diesel wird nicht teurer.
Ein kraftvolles Wort!
Überhaupt wundert es mich, dass sich die Bundesregierung aktuell mit dem Thema so stark beschäftigt; denn die ganze Sache wird für uns frühestens 2023 richtig akut. Da diese Bundesregierung nur noch bis 2013 im Amt ist, muss sie sich über solche langfristigen Dinge, denke ich, überhaupt keine Gedanken machen.
Ich empfinde das Ganze als gigantisches Ablenkungsmanöver.
Zwischenruf Dr. Volker Wissing (FDP): "Guter Wirtschaftsminister!"
... der wie ein Fels in der Brandung steht. Allerdings ist das Wasser schon weg; das hat er nur nicht gemerkt.
(Kamera blendet auf Abgeordnete die durch die Bank weg schmunzeln)
Beifall des Abg. Joachim Poß (SPD)
Am Rand sitzt normalerweise unsere Arbeitsministerin, die Kürzungen bei Eingliederungsmaßnahmen in der Form forciert, dass nicht nur den Arbeitslosen angst und bange wird.
Das alles bringt die Bevölkerung natürlich in Aufruhr. Man kann das verstehen, wenn dann noch die Apokalypse „Jetzt geht es gegen Autofahrer“ an die Wand gemalt wird. Denn dann hilft auch nicht die in der zweiten Reihe sitzende Verbraucherministerin, die sich bisher um alles Mögliche gekümmert hat, nur nicht um den Schutz der Verbraucher.
Beifall bei der SPD
Alle Hoffnung ruht – gleich nachfolgend – auf der Familienministerin mit ihren Freiwilligendiensten. Ob das dem Land helfen wird, wage ich zu bezweifeln. Beim Gesundheitsminister kann ich nur fragen: Wo ist die Reform? Bei Ramsauer frage ich mich: Wo ist der Plan? Und bei Röttgen kann ich nur hoffen, dass das Moratorium dauerhaft sein wird; ansonsten hat er nämlich auch keine Lösung. Schavan muss man nicht großartig erwähnen, und bei Niebel fällt mir, ehrlich gesagt, außer Wirtschaftsförderung auf Kosten der Armen nichts mehr ein.
Jetzt könnte man sagen: Unsere Hoffnung in der EU ruht auf Oettinger.
Zwischenruf Olav Gutting (CDU/CSU): "Guter Mann!"
Wir haben ja einen Energiekommissar. Nur frage ich mich: Wo ist eigentlich unser Energiekommissar? Wenn es um langfristige energiepolitische Ziele geht, habe ich von ihm auch noch nichts gehört.
Das ist das Problem. Die aktuelle Regierung –
die, wie gesagt, auf zwei Jahre befristet ist
Ich möchte Sie bitten, sich in Zukunft zu bemühen, diese zwei Jahre einigermaßen anständig über die Bühne zu bringen und uns nicht nur Chaos zu hinterlassen; denn so viel können wir dann auch nicht mehr aufräumen.
Vielen Dank!
Zuruf Dr. Daniel Volk (FDP): "Das war eine sehr lachhafte Rede!" (Bemerkung d. Verf.: "Blitzmerker!")
Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:
"Das Wort hat nun Peter Aumer für die CDU/CSU-Fraktion."
Peter Aumer (CDU/CSU):
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Liebe Frau Kollegin Arndt-Brauer,
Sie haben an dem Thema dieser Aktuellen Stunde total vorbeigeredet. Sie haben gesagt, welche Kollegen von uns zum Thema gesprochen haben. Das Wesentliche ist, dass man bei all den Punkten den roten Faden erkennt. Bei Ihrer Satire, die Sie in Bezug auf das Kabinett von sich gegeben haben, fehlte es aus meiner Sicht an jeglicher Verantwortung für das Thema.
Zwischenruf Ingrid Arndt-Brauer (SPD): "Das war eine Situationsbeschreibung!"
Ich glaube, Sie stellen sich dieser Debatte nicht mit der gebotenen Ernsthaftigkeit.
Wenn man sich der Situation in unserem Land stellt, dann sieht man, dass die Energie eines der wesentlichen Themen ist, ...
Zwischenruf Uwe Beckmeyer (SPD): "Tun Sie doch endlich mal etwas!"
... über die man verantwortungsvoll und verlässlich diskutieren muss. Das tun wir.
Zwischenruf Uwe Beckmeyer (SPD): "Nichts!"
Wir setzen uns mit den Dingen verantwortungsvoll auseinander und spielen hier nicht Fasching oder sonstige Dinge. Das kann nicht sein. Das war eine Büttenrede und nichts anderes.
Beifall bei der CDU/CSU und der FDP
abschließender Zwischenruf Ingrid Arndt-Brauer (SPD):
"Das war doch nicht Fasching! Das war eine Situationsbeschreibung!"
WarBlogDKgermany sagt:
Hinweis in eigener Sache:
An die verehrte und geneigte Leserschaft, sollte es sich herausstellen. dass diese Rede als Video aufzufinden ist, würde ich mich unendlich über einen Hinweis/Link freuen!
In diesem Sinne
Ihr WarBlogDKgermany
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